Aktionsgemeinschaft "Rettet den Burgwald" e.V.
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Unterstützung für den Arnika-Bestand im Burgwald

 

 

Als alte Heilpflanze vielen Menschen bekannt, findet sich die Echte Arnika (Arnica montana) in Deutschlang vor allem in den Alpen und dessen Vorland sowie in den Mittelgebirgen. In tieferen Lagen hingegen tritt sie deutlich seltener auf.

Ihre bevorzugten Lebensräume und Wuchsbedingungen leiden unter verschiedenen negativen  Beeinträchtigungen, so dass viele ihrer Bestände seit Jahrzehnten deutliche Einbußen verzeichnen, die besonders stark die Flachland-Populationen betreffen.

In der Roten Liste Deutschlands befindet sich die Arnika unter den "gefährdeten" Arten, für unser Bundesland Hessen gilt sie gar als "stark gefährdet". Dabei trägt Deutschland für den Erhalt der Arnika eine hohe Verantwortung, da es etwa ein Drittel des Weltbestandes beheimatet. Das Bundesnaturschutzgesetz zählt sie zudem zu den besonders geschützten Arten.

Auch im Burgwald existiert noch ein kleines, umsorgtes Restvorkommen der Arnika, die in früheren Zeiten in den Borstgraswiesen und Zwergstrauchheiden im zentralen Burgwald-Bereich durchaus größere Bestände gebildet haben dürfte.

 

 

 

In 2014 entstand ein landesweites Projekt zum Erhalt der Hessischen Arnika-Bestände mit Namen ArnikaHessen, getragen von der Philipps-Universität Marburg, dem Botanischen Garten Marburg sowie der Hochschule Geisenheim und gefördert u.a. vom Bundesumweltministerium.

Neben der Ermittlung von Gefährdungsursachen und der umfangreichen Erforschung von Maßnahmen zur Habitatverbesserung, erfolgten im Rahmen des Projektes auch populationsstützende Maßnahmen. Durch die Entnahme von Samenmaterial vor Ort und der Anzucht und Vermehrung von Keimlingen unter kontrollierten Bedingungen im Botanischen Garten, versuchte man mit der anschließenden Ausbringung dieser vorgezogenen Pflanzen, besonders kleine Bestände unmittelbar zu vergrößern und zu stabilisieren.

 

Als Akteure vor Ort konnten wir uns in dieses Projekt einbringen und versuchen nun, den Arnika-Bestand im Burgwald zu erhalten und - so wie wir hoffen - wieder zu vergrößern.

 

 

 

Mit den entsprechenden Genehmigungen der Naturschutzbehörden ausgestattet, haben wir im Juli 2020 im Burgwald von den wenigen nun verblühten Pflänzchen Samen entnommen und zur weiteren Anzucht an den Botanischen Garten Marburg übergeben.

 

 

 

Auf speziellem Anzuchtsubstrat herangezogen, entstanden aus den von uns gesammelten Samen  stolze 270 Jungpflanzen, die wir im Mai 2021 zur Ausbringung in den zentralen Burgwald entgegennehmen konnten.

 

 

 

Auf verschiedenen, potentiell geeigneten Flächen wurden die Pflänzchen in kleinen Trupps zu je etwa zehn Exemplaren ausgebracht.

 

 

 

Als konkurrenschwache Pflanze benötigt die Arnika Offenboden, der für die einzelnen Pflanzparzellen durch Abplaggen von Hand vorbereitet wurde.

 

 

 

Besonders wichtig für die Jungpflanzen ist in den ersten vier bis fünf Wochen eine ausreichende Versorgung mit Wasser. 

 

 

 

Trotz des niederschlagsreichen Frühsommers war daher in den ersten Wochen der eine oder andere Besuch mit der Gießkanne von Nöten.

 

Im Laufe des Sommers konnten wir dann beruhigt feststellen, dass sich fast alle Jungpflanzen gut entwickeln. Lediglich eine Handvoll Pflänzchen wurden relativ früh nach dem Einpflanzen von Wildschweinen ausgegraben und konnten nicht gerettet werden. Die weitere Versorgung mit ausreichend Wasser durch die relativ regelmäßigen Regenfälle in diesem Jahr, kamen den Pflanzen eindeutig zugute.

 

 

 

 

 

Im Mai 2022 konnten wir eine größere Zahl neuer Rosetten feststellen, viele Pflänzchen haben den Winter offenbar gut überstanden.

 

 

 

Im Juni zeigten sich sehr zu unserer Freude an ettlichen jungen Pflanzen Blütenstände, die eifrig von diversen Insektenarten besucht wurden.

 

 

 

 

Ob eine weitere selbständige Ausbreitung der Pflanzen durch die Bildung von Tochterrosetten und die Verbreitung von Samen gelingt, bleibt abzuwarten und wird von uns gespannt beobachtet.

 

 

 

 

 

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