Aktionsgemeinschaft "Rettet den Burgwald" e.V.
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Farne/Schachtelhalme

 

 

 

Es ist immer wieder erstaunlich, wie es die Natur schafft, ihr sich bietende Gelegenheiten beim "Schopfe" zu packen und neue Lebensräume zu besiedeln.

Die Hirschzunge (Asplenium [Phyllitis] scolopendrium) ist eine seltene Farn-Art, die "normalerweise" im Burgwald überhaupt nicht vorkommt. Sie wächst für gewöhnlich in regenreichen Schluchtwäldern auf sickerfeuchten und vor allem kalkhaltigen Untergründen, findet sich aber auch an feuchten, schattigen Mauern oder in Brunnenschächten.

In weiten Teilen Nord- und Mittelhessens gibt es von ihr keinerlei Nachweise.

So wird es wohl ein Rätsel bleiben, welchen Weg die Sporen nahmen, aus denen sich dieses Exemplar an einem Durchlass des Roten Wassers entwickeln konnte.

 

 

 

 

 

Zu den absoluten Besonderheiten im Burgwald zählt auch der Kammfarn (Dryopteris cristata).

Der Kammfarn ist hessenweit offenbar nur noch im Burgwald zu finden, in der Roten Liste Hessens (2019) wird er als "stark gefährdet" (2) eingestuft.

Seine Sporangien tragenden Blätter stehen aufrecht und sind etwa doppelt so lang wie die sterilen Blätter. Ihre relativ kurzen Fiederblätter besitzen zudem einen deutlichen Abstand zueinander und stehen meist im rechten Winkel zur Blattachse. So entsteht mit etwas Phantasie das "kammartige" Aussehen der Blätter. 

Blattspitze mit Sporangien.

 

Rote Liste BRD 2018: "gefährdet" (3)

 

 

 

 

 

Eine typische Art des Burgwalds ist der Rippen-Farn (Blechnum spicant).

Besonders im Nordosten Deutschlands, aber auch in den tiefer gelegenen hessischen Regionen kommt er nur selten vor, im Burgwald hingegen ist er weit verbreitet.

Seine aufrecht wachsenden Sporen tragende Farnwedel unterscheiden sich deutlich von den sterilen Blättern, die eine niedrige Rossette bilden.

 

 

 

 

 

Unser größter einheimischer Farn ist der Adlerfarn (Pteridium aquilinum) der Wuchshöhen von über 2 Meter erreicht. Die kargen Böden des Burgwaldes kommen seinen Ansprüchen entgegen, so dass er an vielen Stellen ausgedehnte und geradezu undurchdringlich dichte Bestände entwickelt. Seine Wedel entspringen unterirdischen Sprossen, die sehr lang und mehrere hundert Jahre alt werden können. Seine mächtigen Fiederblätter erinnern bei ausgewachsenen Exemplaren angeblich an die ausgebreiteten Schwingen eines Adlers, allerdings "imitieren" seine ganz jungen Triebe den Habitus von Vögeln auch schon ziemlich perfekt, wie man hier sieht.

 

 

 

 

 

Den kleinen Buchenfarn (Phegopteris connectilis) erkennt man an dem nach unten gerichteten unteren Fiederpaar. In einigen Bundesländern gehört er zu den gefährdeten Arten.

 

 

 

 

 

Den dreifach gefiederten Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris) findet man entgegen seinem deutschen Namen auch häufig unter Buchen.

 

 

 

 

 

Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) am Christenberg.

 

 

 

 

 

Brauner Streifenfarn (Asplenium trichomanes) an der alten Friedhofsmauer auf dem Christenberg.

 

 

 

 

 

Ebenfalls auf diesen Mauern vertreten sind der Grünstielige Streifenfarn (Asplenium viride) und der auf dem folgenden Bild gezeigte Mauerrautenfarn (Asplenium ruta-muraria). Die Vorkommen dieser Arten weisen wieder einmal auf die besondere Bedeutung intakter, nicht sanierter Mauern als Sekundärstandorte dieser und anderer Felsbewohner hin.

 

 

 


 

Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)

 

 

 

 

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