Der auffällige Orange-Becherling (Aleuria aurantia) wächst gerne auf nacktem Erdboden.
Der Fleischrote Gallertbecher (Ascocoryne sarcoides) tritt im Herbst und in milden Wintern an am Boden liegenden toten Laubhölzern auf.
Scheiben-Lorchel (Gyromitra cf ancilis / Discina perlata)
Rote Liste Hessen: "stark gefährdet" (2)
Frühjahrs- oder Gift-Lorchel (Gyromitra esculenta)
Der Pilz galt früher bei entsprechender Zubereitung als essbar. Inzwischen wird allerdings von dem Verzehr dieser Art dringend abgeraten! Es können tödliche Vergiftungen entstehen! Der wissenschaftliche Name "esculenta" (=essbar) ist irreführend!
Rote Liste Hessen: "gefährdet" (3)
Bischofsmütze (Gyromitra infula)
Rote Liste Deutschland: Art der Vorwarnliste (V)
Hochgerippte Becher-Lorchel (Helvella acetabulum)
Rote Liste Hessen: "stark gefährdet" (2)
Herbst-Lorchel (Helvella crispa)
Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa)
Junge Exemplare des Halbkugeligen Borstenbecherlings (Humaria hemisphaerica) sind nur wenige Millimeter groß und sitzen wie kleine, hohle Kugeln meist in kleinen Gruppen dem Waldboden auf.
Der Weiden-Scheinflechtenpilz (Hypocreopsis lichenoides) gilt deutschlandweit als ausgesprochene Seltenheit.
Der interessante Pilz ist besser unter dem Namen "Trollhand" bekannt, da seine fingerartigen Wülste bei größeren Exemplaren tatsächlich wie kleine Hände wirken können.
Er gilt als Schmarotzer, der auf den Fruchtkörpern und dem Myzel eines anderen Pilzes, des Tabakbraunen Borstenscheiblings (Hymenochaete tabacina) wächst. Gefunden wird er vorwiegend an abgestorbenen Ästen von luftfeucht stehenden Weiden- und Haselbüschen.
Die Rote Liste Deutschlands führt diese Art unter "gefährdet" (3), in der Roten Liste Hessens wird die Datenlage für unser Bundesland als mangelhaft (D) bezeichnet.
Das oben abgebildete Exemplar wurde im Februar 2021 auf einem Grundstück der Aktionsgemein-schaft gefunden und ist laut Landeskoordinator der DGfM erst der zweite offizielle Nachweis dieser Art in Hessen!
Inzwischen konnten bei gezielter Suche in einem in der Nähe befindlichen Birken/Weiden-Bruchwäldchen noch weitere Fruchtkörper gefunden werden.
In einem Buchenwald im südlichen Burgwald konnten wir eine weitere spektakuläre Pilzart entdecken. Die keulenförmigen Fruchtkörper der ausgesprochen seltenen Graugrünen Buchen-Erdzunge (Microglossum griseo-viride) werden nur wenige Zentimeter hoch.
Diese Art wurde erst vor wenigen Jahren als eigenständige Art anerkannt und wird seitdem von der Grünen Erdzunge unterschieden. Neben einem etwas unterschiedlichen Habitus besitzen die Arten auch verschiedene Lebensraumansprüche.
In der Roten Liste Deutschlands wird die Datenlage für die Graugrüne Buchen-Erdzunge als defizitär eingestuft (D).
Man findet den seltenen Sumpf-Haubenpilz (Mitrula paludosa) im Burgwald vor allem im Frühjahr in Waldgräben, in langsam fließenden Bächen und am Rande von Moor-Schlenken und -Tümpeln. Hier wächst er auf im Wasser vermodernden Pflanzenresten. Seine leuchtend orange-gelben Fruchtkörper werden nur wenige Zentimeter groß.
Rote Liste Hessen: "gefährdet" (3), Rote Liste BRD: Art der Vorwarnliste (V)
Der Sumpf-Haubenpilz ist der Pilz des Jahres 2023.
Spitz-Morchel (Morchella conica)
Der hübsche Pilz findet sich im Frühjahr in Hecken und Wäldern, wie auch in Gärten und Parks, wo er gerne auf mit Rindenmulch bedeckten Flächen wächst.
Die winzigen Fruchtkörper vom Zinnoberroten Pustelpilz (Nectria cinnabarina) überziehen dürre Äste von verschiedenen Laubhölzern. Die roten Einzelfruchtkörper sind nur wenige zehntel Millimeter groß und sehen unter des Lupe wie Mini-Himbeeren aus. Sie bilden die Hauptfruchtform, wohingegen die weitaus häufiger auftretende Nebenfruchtform sich in etwas größeren, creme- bis orangefarbenen "Pusteln" zeigt (auf dem Foto im unteren Bereich).
Buchen-Gallertkreisling (Ombrophila pura)
Eselsohr (Otidea onotica)
Rote Liste Hessen: "gefährdet" (3)
Rote Liste Deutschland: Art der Vorwarnliste (V)
Öhrlinge (Otidea spec.)
Die Wellige Wurzellochel (Rhizina undulata) bildet unregelmäßige, polsterförmige braune Fruchtkörper im Wurzelbereich von Nadelbäumen, die durch einen Brand geschädigt wurden.
Im Burgwald bei Schönstadt, wo im Juli 2022 mehrere Hektar Wald durch ein Großbrand zu Schaden kamen, wächst die Art derzeit verbreitet an den vom Feuer betroffenen Kiefern.
Seine Form und Farbe, die ein wenig an Schoko-Pudding erinnert, machen den Pilz unverwechselbar.
Die Rote Liste Deutschland verzeichnet die Art in der Rubrik "gefährdet" (3).
Ein besonderer Fund gelang auf einem unserer vereinseigenen Grundstücke.
Die leuchtend roten Fruchtkörper des Österreichischen Kelchbecherlings (Sarcoscypha austriaca) entwickeln sich zum Ende des Winters auf am Boden liegenden kleinen Laubholzästchen.
Die Gattung umfasst in Deutschland drei relativ seltene, sehr ähnlich aussehende und nur mikroskopisch unterscheidbare Arten.
Die Bestimmung unseres Pilzes übernahm dankenswerterweise Volker Walther vom Pilzmuseum Bad Laasphe.
(Foto 2 manipuliert: Ästchen aufgestellt)
Schildborstling (Scutellinia sp.)
Nur wenige Zentimeter hoch, und somit auf laubbedeckten Waldböden leicht zu übersehen, ist der Dottergelbe Spateling (Spathularia flavida).
Er wächst in Laub- und Mischwäldern und findet sich offenbar bevorzugt in der Nähe von Lärchen.
Über seine Eignung als Speisepilz gibt es in der Pilz-Literatur widersprüchliche Angaben, so dass man den hübschen Pilz besser stehen lassen und sich an seinem Anblick erfreuen sollte.
Die Art gilt bereits als Seltenheit und wird in der Roten Liste der Pilze Deutschlands als "gefährdet" (3) bezeichnet.
Weißfüßiges Pustelkeulchen (Trichoderma/Hypocrea leucopus)
Diesen kleinen, leicht zu übersehenden Pilz findet man häufig in der Nähe des Dottergelben Spatelings.
Rote Liste BRD: Daten unzureichend (D)
Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha)
Im englischen wird dieser Totholz bewohnende Pilz "dead man's finger" genannt - ein durchaus treffender Name.