Von Seiten der Biodiversitätsinitiative Unterrosphe entstand Ende 2020 die Idee, am südlichen Ortsrand von Unterrosphe einen Biotopteich anzulegen. Als geeignete Fläche wurde ein im Besitz der Kirchengemeinde befindliches, etwa 5600m² großes Grundstück ausersehen.
In enger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde, der Kirchengemeinde Rosphetal-Mellnau als Grundstückseigentümer, dem Kirchenkreisamt, einem ortsansässigen Landwirt als potentiellem Bewirtschafter und der Aktionsgemeinschaft erfolgte die weitere Planung des Projektes.
Der Großteil der Finanzierung der veranschlagten Baukosten wird als Ausgleichsabgabe über das Hessische Kompetenzzentrum vom Land übernommen, einen Teilbetrag übernimmt die Aktionsgemeinschaft.
Um die rechtlichen Vorraussetzungen für das Projekt zu erfüllen, fungiert die Aktionsgemeinschaft zudem als Pächter des Grundstücks.
Am 12.3.2021 wurde dazu der Pachtvertrag zwischen der Kirchengemeinde Rosphetal-Mellnau und der Aktionsgemeinschaft unterzeichnet.
Blick auf die Fläche, auf welcher der Teich entstehen wird.
Vertragsunterzeichnung vor Ort
F. Happel (Kirchenkreisamt), A. Archinal (Aktionsgemeinschaft), F. Erkel (Mitglied des Kirchenvorstands) und Pfarrerin W. Ruppert-Golin (Kirchengemeinde Rosphetal-Mellnau) (v.l.n.r.)
Da sich die notwendigen Vorarbeiten und Genehmigungsverfahren doch länger als geplant hinzogen,
konnte die praktische Umsetzung des Projektes erst Mitte Februar 2022 stattfinden.
Dann ging es allerdings ganz schnell und kaum waren die Bagger angekündigt, war der geplante Teichaushub auch schon geschafft.
Noch am Tag der Fertigstellung konnte man beobachten, dass sich bereits Wasser an den tiefsten Stellen der ausgehobenen Grube sammelt. Das lässt sich als gutes Zeichen deuten, dass sich der Teich zügig füllen und hoffentlich auch in den kommenden Sommern sein Wasser dauerhaft halten kann. Für Amphibien und Libellen entsteht hier hoffentlich ein attraktives Biotop.
Am 10. Juni 2022 konnte dann der Zaun, welcher das gesamte Grundstück umfrieden sollte, innerhalb eines Tages aufgebaut werden. Das Errichten des Zaunes wurde zum Einen aus haftungsrechtlichen Gründen notwendig, soll aber gleichzeitig auch die Beweidung des Grundstücks mit einer kleinen Schafherde vereinfachen. Den Aufbau übernahm ein professioneller Monteur, der bereits bei der Realisierung zahlreicher Beweidungs- und Naturschutzprojekte im Landkreis seine Fachkompetenz unter Beweis stellen konnte. Tatkräftige Unterstützung bekam er dabei von Mitgliedern der Biodiversitätsinitiative auf der einen und Mitgliedern der Aktionsgemeinschaft auf der anderen Seite.
Nachdem der Zaunverlauf und alle Grenzabstände zu den Nachbargrundstücken festgelegt sind, werden die massiven Eckpfosten gesetzt.
Um die schweren Robinienpfosten in die Erde zu bringen, wird eine starke, über einen Traktor betriebene, hydraulische Ramme eingesetzt.
Mit einem eisernen "Dorn" werden die Pfostenlöcher vorgebohrt.
Das "Versenken" der 2,5m langen Holzpfosten wird damit wesentlich erleichtert.
Mit einem Gewicht von 200kg werden die Pfosten in die Erde getrieben, was den Boden ringsum zum "Beben" bringt.
Die dünnen Zwischenpfosten werden vorbereitet.
An den Eckpfosten werden Isolatoren befestigt. Wo handwerklich "Normalbegabte" zum Durchtrennen eines Drahtstücks einen Seitenschneider zücken, reißt der Profi mit zwei geübten Bewegungen den 2,5mm starken Draht mit der Hand auseinander!
Die Eckpfosten werden absichtlich mit einer Neigung versehen, um der Belastung durch die Zugwirkung der Drähte besser standhalten zu können.
Die Drähte werden abgewickelt und gespannt...
...und an den Enden zur Zugentlastung über Federn befestigt.
Der Zaun bekommt ein massives Tor.
So sieht das ganze schon sehr sicher aus und fügt sich dabei relativ unaufdringlich in die Landschaft ein.