Aktionsgemeinschaft "Rettet den Burgwald" e.V.
Aktionsgemeinschaft"Rettet den Burgwald" e.V.

Wald

 

Mit ca. 20000 Hektar zusammenhängender Waldfläche gehört der Burgwald zu den größten Waldgebieten in Hessen. Seine Unzerschnittenheit sowie das Nebeneinander vieler wertvoller Biotope auf relativ kleinem Raum bilden das große Kapital und Potential des Burgwaldes. Das macht ihn bundesweit bedeutsam als Rückzugsgebiet und Refugium für eine große Zahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten, deren Lebensräume in unserer Zivilisationslandschaft immer weiter eingeengt und dezimiert werden.

Die größten Waldbestände bilden die Kiefer und die Fichte, deren gemeinsamer Anteil an der Gesamtfläche bei über 60% liegt.

 

 

 

Von den ursprünglich auch in unserem Naturraum fast flächendeckend vorkommenden Buchenwäldern sind durch die Jahrhunderte währende menschliche Nutzung und den verstärkten Anbau von Nadelhölzern seit dem 18. Jhdt. nur mehr ca. 25 % erhalten geblieben, deren Bestände mosaikartig über den ganzen Burgwald verteilt sind. Besonders dessen Altholzbestände bilden mit ihrem oftmals hohen Anteil von "Totholz" wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren.

 

 

 

 

 

Die mächtigen Stämme bieten Wohnraum für höhlenbewohnende Vögel wie den Schwarzspecht, in dessen Gefolge weitere Arten wie Hohltaube und Rauhfußkauz die von ihm angelegten Höhlen besiedeln. Auch Hornissen und Fledermäuse zeigen sich als dankbare "Nachmieter".

Besonders für die Insektenwelt spielt das Vorhandensein von Alt- und "Totholz" eine außerordentlich bedeutsame Rolle. Ein vermodernder Baumstumpf kann eine schier unüberschaubare Artenfülle beherbergen, mit Springschwänzen und Milben, Asseln und Tausendfüßlern, Würmern und Schnecken, Fliegen- und Wildbienenlarven usw.

Allein bei den Käfern sind in Mitteleuropa über 1300 Arten auf abgestorbenes Holz als Lebensraum angewiesen. Rund die Hälfte von ihnen findet sich in der Roten Liste der bedrohten Tierarten wieder.

 

Um der ökologischen Bedeutung des Lebensraumes Totholz gerecht zu werden, gibt es neben den schon vor jahrzehnten ausgewiesenen Buchen-Altholzinseln seit kurzem weitere Flächen, in denen die forstliche Nutzung ruht und wo die Bäume somit einen natürlichen Alterungs- und Zerfallsprozess durchlaufen können. Auf diesen insgesamt mehr als 460 Hektar umfassenden sogenannten Kernflächen wird im hessischen Staatsforst dem Naturschutz dauerhaft Vorrang eingeräumt.

 

Im "Totholz" tobt das Leben!

 

 

 

Maiwald am Christenberg

 

 

 

 

 

Der Burgwald ist bekanntermaßen in erster Linie ein Wirtschaftswald, dessen "Gestaltung" seiner Baumbestände weitgehend den Anforderungen an eine effiziente "Erntefähigkeit" und problemlose Verarbeitung des Rohstoffes Holz unterliegt.

Neben den von forstlichen Eingriffen ausgenommenen Kernflächen dürfen aber auch hier und da eigentümlich gewachsene, für die maschinelle Verarbeitung weniger geeignete Exemplare im Bestand verbleiben und in Ruhe altern. Häufig als sogenannte  "Habitatbäume" gekennzeichnet und geschützt bilden sie nicht nur wichtige Lebens- und Rückzugsräume für viele Tier- und Pflanzenarten.

Sie sind es auch, die dem Wald eine ganz besondere - nach menschlichen Maßstäben - "ästhetische" Komponente liefern, die bei den Wald-Besuchern besonders nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Dies allein macht sie schon zu schützenswerten Baum-Persönlichkeiten

 

 

 

 

 

 

 

Herbst im Kiefernwald.

 

 

 

 

 

 

Druckversion | Sitemap
© AG "Rettet den Burgwald" e.V.