Aktionsgemeinschaft "Rettet den Burgwald" e.V.
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Zweiflügler

 

In die riesige Insektenordnung der Zweiflügler (Diptera) gehören die Fliegen und Mücken. Vom Menschen eher als lästig empfunden und mit wenig sympathischen Attributen versehen, bilden sie mit alleine in Mitteleuropa über 6000 bekannten Arten eine wichtige Säule im Naturhaushalt und einen bedeutenden Teil unserer Artenvielfalt.

 

 

Schnaken (Tipulidae)

Eine wahrlich imposante Erscheinung ist die Riesenschnake (Tipula maxima). Mit einer Körperlänge bis 4cm, einer Flügelspannweite bis 6cm und bis 12cm spannenden Beinen gehört sie zu unseren größten Insekten. Im Frühsommer kann man sie in der Nähe von Waldbächen entdecken.

 

Zwar hält sich dieses Vorurteil sehr zäh - Schnaken sind jedoch für den Menschen vollkommen ungefährlich.  Sie besitzen weder einen Stechrüssel zum Blutsaugen wie die Stechmücken, noch einen Wehrstachel wie die Wespen. Dass sie sich häufiger durch geöffnete Fenster in die Wohnungen der Menschen verirren liegt eher daran, dass sie, ähnlich wie Nachtfalter, zuweilen vom Licht angelockt werden.

 

 

 

 

 

Die Kammschnake Ctenophora flaveolata gehört zu einer kleinen Gruppe von Schnaken, deren besondere Merkmale eine meist auffällige Färbung mit gelben, orangen oder roten Flecken und eine feder- oder kammartige Form der Antennen darstellen.

 

Kaum ein dutzend Arten der Kammschnaken sind in Deutschland heimisch. Viele sind weit verbreitet, doch treten sie meist nur in geringer Dichte auf. Ihre Larven entwickeln sich vorzugsweise in verrottendem, faulendem Holz, vorwiegend dem von Laubbäumen. Ihre Existenz ist somit an totholzreiche Biotope gebunden.

 

Ihre markante Färbung immitiert die Warntracht von "wehrhaften" Hautflüglern wie Wespen oder Bienen, muss allerdings als großer "Bluff" entlarvt werden! Wie alle Schnaken können auch die "gefährlich" aussehenden Kammschnaken weder stechen noch beißen und sind somit völlig harmlos.

 

Das obige Foto zeigt ein Weibchen, erkennbar an dem zugespitzten Hinterleibsende und den ungefiederten Fühlern. Die namensgebende kammähnliche Fühlerform findet sich nur bei männlichen Exemplaren.

 

 

 

 

 

Waffenfliegen (Stratiomyidae)

Stratiomys singularior

 

 

 

 

 

Schwebfliegen (Syrphidae)

 

Auch wenn einige Schwebfliegen durch ihre gelb-schwarze "Warnfarbe" eine gewisse Wehrhaftigkeit vortäuschen, mit der sie versuchen, potentielle Angreifer abzuschrecken, sind sie doch vollkommen harmlos. Sie besitzen keinen Stachel, mit welchem sie stechen könnten. Auch fehlen ihnen beissend-kauende Mundwerkzeuge, vielmehr nehmen sie als Vegetarier mit ihrem Rüssel Blütennektar und Pollen auf. Allerdings ernähren sich die Larven einer ganzen Reihe von Arten räuberisch, wobei vorwiegend Blattläuse die Hauptnahrung darstellen. So lassen sich die Schwebfliegen als Blattlausvertilger und Blütenbestäuber zu den, meist verkannten, Nützlingen in unserer Fauna zählen! In Deutschland sind über 400 Arten bekannt. 

 

 

Gemeine Goldschwebfliege (Ferdinandea cuprea)

 

 

 

 

 

Eine unserer größten und schönsten Schwebfliegen ist die Große Waldschwebfliege (Vollucella zonaria), die mit einer Körperlänge von über zwei Zentimetern wahrlich als ein "großer Brummer" bezeichnet werden kann. Ihre Larven wachsen in Hornissen- und Wespennestern heran. Mit ihrer rot-gelb/schwarzen Warntracht imitieren die ausgewachsenen Fliegen äußerst genau das Aussehen von Hornissen. 

 

 

 

 

 

Breitband-Waldschwebfliege (Dasysyrphus trincinctus)

 

 

 

 

 

Die bis zu 18 mm messende Gelbband-Torfschwebfliege (Sericomyia silentis) findet sich bevorzugt in feuchten Biotopen, wie z.B. in Mooren und in Heidegebieten. 

 

 

 

 

 

Hummel-Moderholzschwebfliege (Temnostoma bombylans)

 

 

 

 

 

Gemeine Sumpfschwebfliege (Helophilus pendulus)

 

 

 

 

 

Syrphus sp.

 

 

 

 

 

Späte Gelbrandschwebfliege (Xanthogramma pedissequum)

 

 

 

 

 

Späte Großstirnschwebfliege (Scaeva pyrastri)

 

 

 

 

 

Totenkopfschwebfliege (Myathropa florea)

 

 

 

 

 

Hundschnauzenschwebfliege (Blera fallax)

 

 

 

 

 

Chalcosyrphus valgus

 

Rote Liste BRD 1998: 3, "gefährdet"

 

 

 

 

 

Goldbandschwebfliege (Calliprobola speciosa)

 

Dieser für Menschen harmlose Brummer ist in unseren Wäldern ein echter Hingucker. Im Sonnenlicht glänzt der Hinterleib dieser schönen und recht großen Schwebfliege wie eine Goldschmiedearbeit. Ihre Larven entwickeln sich in modernden Stämmen von Laubhölzern.

 

 

 

 

 

Dickkopffliegen (Conopidae)

Gemeine Breitstirnblasenkopffliege (Sicus ferrugineus)

 

 

 

 

 

Raubfliegen (Asilidae)

Die Gelbe Mordfliege (Laphria flava) hat einen Schnellkäfer erbeutet. Nachdem sie ihm mit ihrem Stechrüssel ein Sekret, welches ein Nervengift und Verdauungsenzyme enthält, injiziert hat, wird das gelähmte Opfer ausgesaugt.

 

 

 

 

 

Raubfliege mit erbeuteter Schwebfliege

 

 

 

 

 

Raubfliegenpaar

 

 

 

 

 

Tanzfliegen (Empididae)

 

Wie auch die Raubfliegen sind die Tanzfliegen in der Lage andere Insekten, vorwiegend Zweiflügler, zu erbeuten und mit ihrem langen Rüssel auszusaugen. Vor allem Männchen werden aber auch auf Blumen gefunden, wo sie mit ihrem Rüssel in den Blüten herumstochern und sich vegetarisch ernähren. Die Männchen einiger Arten überreichen bei der Balz den Weibchen ein "Hochzeitsgeschenk" in Form eines erbeuteten Insektes. Während sich das Weibchen mit dieser Gabe beschäftigt, vollzieht das Männchen die Begattung. In Mitteleurope sind über 300 Arten der Tanzfliegen bekannt.

Empis sp.

 

 

 

 

 

Wollschweber (Bombyliidae)

 

Trotz des bedrohlich wirkenden, an einen Dolch erinnernden langen Rüssels, sind diese pelzigen Fliegen für den Menschen absolut harmlos. Wie Kolibris schweben diese Flugartisten vor den Blüten und tunken ihren Rüssel im Flug tief in sie hinein. Die etwa 40 in Deutschland vorkommenden Arten entwickeln sich parasitisch von den Larven anderer Insekten.

Die Larven des Hummelschweber (Bombylius major) entwickeln sich in den Nestern von Wildbienen, wo sie deren Larven und Vorräte verzehren.

 

 

 

 

 

 

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